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Die Vorteile von R+?

Die Vorteile der positiven Verstärkung, kurz R+, im Pferdetraining, insbesondere im Verhaltenstraining, sind vielfältig und eröffnen eine Welt voller neuer Möglichkeiten in der Interaktion zwischen Mensch und Pferd. R+ hat sich als eine bewährte Methode erwiesen, um die Beziehung zu unseren Pferden zu vertiefen, ihr Wohlbefinden zu steigern und ihre individuellen Fähigkeiten zu fördern. Die Vorzüge von R+ sind breit gefächert, und auf dieser Seite werden wir genauer auf diese facettenreichen Vorteile eingehen. Du wirst erstaunt sein, wie diese Methode die Art und Weise, wie du mit deinem Pferd umgehst und trainierst, revolutionieren kann und wie sie dazu beiträgt, eine harmonischere Beziehung und erfolgreichere Trainings zu erreichen. Lass uns eintauchen und entdecken, wie R+ eine Brücke zwischen dir und deinem Pferd schlagen kann.

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Stärken stärken!

Im Pferdetraining geht es nicht nur darum, Probleme zu lösen, sondern auch darum, die natürlichen Stärken und Talente eines Pferdes zu betonen. Ein Pferd, das seine Stärken kennt und nutzen kann, wird nicht nur entspannter und zufriedener sein, sondern auch zuverlässiger und harmonischer im Umgang. Diese Anerkennung und Pflege der individuellen Stärken schafft eine besondere Bindung zwischen Mensch und Pferd und bereichert die gemeinsame Reise.

Pferdetraining neu gedacht: sechs einflüsse der positiven verstärkung

1

Bindung und Vertrauen aufbauen

2

Langfristige Ergebnisse

3

Reduziert Stress und Angst

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4

Bessere Kommunikation

5

Erhöht die Motivation des Pferdes

6

Respektvolles Miteinander

Vorurteile gegenüber R+ im Pferdetraining widerlegt

Das Training mithilfe positiver Verstärkung hat sich inzwischen als äußerst wirksame Methode erwiesen. Dennoch gibt es immer noch Vorurteile und Missverständnisse darüber, die viele Menschen davon abhalten, diese Methode zu nutzen. Lass uns nun einige der gängigsten Vorurteile aus dem Weg räumen und dabei erläutern, wie R+ die Arbeit und den Umgang mit dem Pferd bereichern kann.

Die fünf häufigsten Mythen auf dem Prüfstand

Vorurteil 1: R+ funktioniert nicht bei allen Pferden

 

Ein häufiges Vorurteil besagt, dass R+ nur bei bestimmten Pferden funktioniert. Dies ist jedoch nicht der Fall. R+ kann bei Pferden jeden Alters, jeder Rasse und mit unterschiedlichen Hintergründen erfolgreich angewendet werden. So auch bei dominanteren Tieren, Hengsten oder Pferden, welche traumatische Erfahrungen erlebt haben.

Die Methode der positiven Verstärkung wird nicht nur im Pferdetraining verwendet, sondern auch in der Betreuung von Tieren, die nie domestiziert wurden, wie beispielsweise Zootieren. Diese Tatsache unterstreicht, dass diese Methode gleichermaßen bei unseren domestizierten Pferden äußerst wirkungsvoll sein kann!

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Apportieren mit dem Pferd: Unerwünschte Verhaltensweisen in nützliche Fertigkeiten umlenken!

Vorurteil 2: R+ fördert unhöfliche, schnappende Pferde

Ein weiteres Vorurteil, dem wir uns zuwenden müssen, ist die Vorstellung, dass R+ unhöfliches oder schnappendes Verhalten bei Pferden begünstigt. Dies ist jedoch ein Missverständnis. Im Gegenteil, R+ fördert ein höfliches und respektvolles Verhalten bei Pferden. Es basiert auf der Tatsache, dass Pferde, wie alle Lebewesen, tendenziell das Verhalten wiederholen, das sich für sie auszahlt.

R+ nutzt die positive Verstärkung, insbesondere die Futtererziehung, um Pferden zu zeigen, dass höfliches Verhalten belohnt wird, während unhöfliches Verhalten nicht ans Ziel führt. 

R+ ist also keineswegs eine Methode, die unhöfliches oder aggressives Verhalten unterstützt. Im Gegenteil, sie bietet die Möglichkeit, höfliches Verhalten zu fördern und dem Pferd die Chance zu geben, sich in jeder Situation angemessen zu verhalten.

Vorurteil 3: Pferde, die mit R+ trainiert werden, stehen immer unter Strom

Ein weiteres Vorurteil betrifft die Annahme, dass Pferde, die mit R+ trainiert werden, sich stets in einer hohen Erregungshaltung befinden. Dies ist ein weit verbreitetes Missverständnis, das auf einem unvollständigen Bild von R+ basiert.

Im Gegensatz dazu ist R+ besonders geeignet, um reaktive Pferde zu unterstützen. Diese Methode schafft eine ruhige Lernumgebung, in der Pferde Vertrauen entwickeln können und sich sicherer fühlen, was Übersprungshandlungen entgegenwirkt.

Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass Bestrafung im Training Stress erzeugen kann, was nachhaltiges Lernen verhindert. R+ hingegen zielt darauf ab, positives Verhalten zu belohnen. In dieser entspannten Atmosphäre können Pferde besser lernen und sich auf das erwünschte Verhalten konzentrieren.

Zusätzlich ist das Training mit R+ ruhig und emotionsarm. Stressige Situationen werden nicht mit zusätzlicher (beispielsweise negativer) Energie aufgeladen. Pferde können sich in einer entspannten Umgebung entwickeln, ohne unnötige Spannungen.

Horsemanship

Nervöse Pferde total entspannt – R+ macht's möglich!

Vorurteil 4: "Weshalb kenne ich trotzdem unhöfliche Pferde, die mithilfe von Futterlob trainiert werden?"

Es ist wichtig zu verstehen, dass R+ an sich nicht unhöfliches Verhalten fördert, sondern wie es angewendet wird.

Unhöfliches Verhalten kann auftreten, wenn diese Form des Trainings unsachgemäß oder inkonsequent durchgeführt wird. In vielen Fällen resultieren diese Probleme aus ungenauem Timing oder einer unvollständigen Analyse des Pferdeverhaltens. Oftmals werden unerwünschte Verhaltensweisen unbeabsichtigt belohnt, weil das Timing nicht korrekt war. Das Pferd erhält unklare Signale, da Verhaltensketten nicht sorgfältig durchdacht wurden.

Ein weiteres Missverständnis besteht darin, dass Pferdebesitzer ohne Erfahrung im Umgang mit R+ oft mit aufregendem und energiegeladenem Tricktraining beginnen, wie ich es häufig beobachte, anstatt mit einem ruhigen und soliden Fundament. Dies kann zu Hektik führen, anstatt eine entspannte Lernatmosphäre und ruhiges Verhalten zu fördern.

Zusätzlich werden oft eigene Grenzen nicht gewahrt, und es kommt zu bedrängendem Verhalten gegenüber uns durch das Pferd, das unbeabsichtigt belohnt wird. 

Du siehst, wenn unhöfliches Verhalten auftritt, liegt dies oft an menschlichen Fehlern in der Anwendung und nicht an der Methode selbst.

Vorurteil 5: R+ ist zu kompliziert
 

Wie im vorigen Vorurteil besprochen ist es wahr, dass R+ einige Grundprinzipien und ein gewisses Verständnis erfordert, es ist jedoch bei Weitem nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Tatsächlich ist es oft weniger komplex als andere Trainingsmethoden, die auf Druck und Zwang basieren.

Mit dem richtigen Trainer oder Anleiter an deiner Seite, der Erfahrung im Umgang mit R+ hat, lässt sich dieses Konzept leicht verstehen und in die Praxis umsetzen. Es gibt klare Richtlinien und bewährte Techniken, die es dir ermöglichen, R+ effektiv in dein Pferdetraining zu integrieren.

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität von R+. Es ist kein starres System, sondern passt sich der individuellen Situation an.

Im Gegensatz zu dem Vorurteil, dass R+ kompliziert sei, wird es durch die richtige Anleitung und das Verständnis für die Grundprinzipien zu einer effektiven und befriedigenden Methode, die eine harmonische Beziehung zwischen  dir und deinem Pferd fördert.

Die Anwendungsmöglichkeiten von R+

Drei Pferde

1

Verhaltensprobleme

  • Schreckhaftigkeit

  • Beiß- und Trittverhalten

  • Steigen

  • Skepsis gegenüber Menschen

  • Angst vor bestimmten Reizen (z.B. entgegenkommende Pferde, Traktoren, Rinder,...)

  • Futteraggression

  • Innere Unruhe

  • Angst vor Berührungen

2

Medical Training

  • Allgemeine Untersuchung

  • Nadeln (Spritzen, Blutabnahme,...)

  • Wundversorgung

  • Verabreichung von Medikamenten

  • Wurmkur

  • Zahnbehandlung

  • Hufpflege

  • Wasser (z.B. Einsprühen)

  • Gewöhnung an Gegenstände (z.B. an die Schermaschine)

3

Probleme im Umgang und beim Training

  • Führtraining

  • Verladetraining

  • Ruhiges Stehen (z.B. an der Aufstiegshilfe)

  • Schwierigkeiten beim Verlassen des Hofs ohne Gruppe

  • Erarbeitung von Seitengängen, Tempo, Losgelassenheit und Form

  • Gewöhnung an Ausrüstung 

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